galerieanna25

Bewegung bestimmt die Werke von Bernhard Paul – sei es die vertikale oder horizontale Richtung einer Linie, die sichtbare Dynamik eines Pinselstrichs oder die implizite Bewegung eines Musikers und seines Dirigats. Die Ausstellung left_right_up_down erforscht die wechselseitige Beziehung zwischen abstrakter Malerei und Neuer Musik und stellt die Frage: Inwiefern lassen sich musikalische Strukturen und Konzepte in bildlicher Form erfassen?

Mit der prelude-Serie und einer neuen Werkreihe knüpft Bernhard Paul an die analytische Inspiration der Komposition an. Die rhythmischen, sich überlagernden Strukturen seiner Werke greifen Prinzipien der musikalischen Formgebung auf und lassen Bewegung als zentrales Motiv sichtbar werden. Dabei wird der Dirigent als essenzielle Figur hervorgehoben – er führt die Musiker, lenkt ihre Einsätze und strukturiert den Klangraum. Diese Rolle lässt sich mit der des Künstlers vergleichen: Paul orchestriert die Farben, bringt sie in ein bestimmtes System auf der Leinwand und erzeugt so eine kompositorische Harmonie in der Malerei.

Zeena Parkins, renommierte Harfenistin und Schirmherrin der Serie, steht mit ihrem musikalischen Ansatz für eine experimentelle Auseinandersetzung mit Klangräumen. Ihr Werk Double Dupe Down – die „doppelte Täuschung“ – wird zur Metapher für die Bildwirkung der Ausstellung: Dreidimensional anmutende Strukturen, die durch Farbverläufe und Überlagerungen Räumlichkeit erzeugen und das Auge des Betrachters in Bewegung versetzen.

Bernhard Paul verbindet in seinen Arbeiten die Logik der Komposition mit der Intuition der Malerei – ein Dialog zwischen Sehen und Hören, zwischen Struktur und Empfindung, zwischen Kunst und Musik.