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In ihrer Ausstellung spatial nimmt Alice Dittmar den Galerieraum selbst zum Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Weniger als klassische Präsentation verstanden, entstehen ihre Werke in einem direkten Dialog mit der Architektur: Sie fügen sich ein, reagieren auf Licht, Materialität und Atmosphäre, und lassen den Raum selbst zu einem Teil der Arbeit werden.

Dittmar arbeitet mit Fotografien, die sie mit feinen Linien eines Kugelschreibers überzieht. Dieses filigrane Zeichnen verwandelt die Oberfläche in spiegelartige Strukturen, die sowohl den Raum als auch die Betrachter*innen in die Arbeiten zurückwerfen. So entstehen fragile Spannungsfelder zwischen Bild, Umgebung und Wahrnehmung.

Die Werkgruppe der Monde – kleine Fotoarbeiten, die den Mondzyklus an unterschiedlichen Orten der Welt thematisieren – schwebt förmlich im Raum. Das großformatige Werk Weissensee Sommer vereint Landschaft und Wasser und entfaltet durch seine Größe wie auch durch die feinen Kugelschreiberstriche eine besondere Präsenz. Je nach Lichteinfall, ob von draußen durch das Schaufenster oder aus dem Inneren des Raumes, verändert sich seine Wirkung.

Mit Inn Fluss zeigt Dittmar eine aus mehreren quadratischen Segmenten bestehende Arbeit, die auf eine Flusslandschaft zurückgeht. Diese Bodenarbeit kann flexibel auf die Gegebenheiten reagieren: ob zurückhaltend in einer Ecke oder den Raum als Fluss durchquerend.

So wird spatial zur Einladung, Raum, Werk und Wahrnehmung neu zu verhandeln – und sich überraschen zu lassen.